"Ossi vs Wessi" - von alten und neuen Klischees
Verfasst: Donnerstag 3. September 2009, 09:33
Zitat Niels:
Jetzt kommt noch hinzu, dass wir Ost-Deutschen heute von den West-Deutschen als die Unterschicht, als das Präkariat des deutschen Volkes bezeichnet werden.
Siehe auch hierzu die Ausführungen eines Professors für „Neuere Geschichte“.
http://forum.eichsfeld.net/viewtopic.php?f=9&t=1287
Ich habe Verständnis dafür, dass diesen jungen Leuten ihre Herkunft peinlich ist und sie ein Problem damit haben.
Gruß,
Heinrich5
Täglich verlassen junge Thüringer dieses Ossi-Bratwurst-Land. Unsere Jugend wandert in großen Teilen ab. In den westlichen Bundesländern neu angesiedelte Ossis sind peinlich darauf bedacht, nicht als solche erkannt zu werden. Aus Ossi-Land zu kommen ist im Westen nicht karrierefördernd. Sachsen können das zu ihrem Leidwesen meist nicht verheimlichen. In den Augen vieler West-Deutscher waren wir vor 1989 keine richtigen Deutschen mehr, mehr so eine Art Sowjet-Deutsche, russifizierte Deutsche usw. In der Art etwa so, wie wir heute die zurückgekommenen Russland-Deutschen nicht mehr als „richtige“ Deutsche sondern mehr als Russen betrachten.Ich bezeichne meine Herkunft auch heute zuweilen noch mit "Zone" und habe kein Problem damit. Auch mit Begriffen wie "Ossi und Wessi" hab ich kein Problem - vielleicht auch, weil wir immer grenznah gelebt haben und auf beiden Seiten Familien, unsere neue Arbeit - zumindest aber häufiger zu tun haben. Das ist auch gut so.
Jetzt kommt noch hinzu, dass wir Ost-Deutschen heute von den West-Deutschen als die Unterschicht, als das Präkariat des deutschen Volkes bezeichnet werden.
Siehe auch hierzu die Ausführungen eines Professors für „Neuere Geschichte“.
http://forum.eichsfeld.net/viewtopic.php?f=9&t=1287
Ich habe Verständnis dafür, dass diesen jungen Leuten ihre Herkunft peinlich ist und sie ein Problem damit haben.
Die Gesichter sind dann wohl weniger erstaunt, dafür aber umso mehr geringschätzig und herabblickend wie ich schon selbst oftmals feststellen durfte.Allerdings schaut man dann - vor allem im "Westen" bzw. den alten Bundesländern (aber nicht nur dort) - noch oft in erstaunte Gesichter (vielleicht denken diejenigen: wie kann sich ein "Zoni" selbst als solcher bezeichnen?
Gruß,
Heinrich5