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Urbi et Orbi - "unbedeutendes Geschwätz"?

Verfasst: Sonntag 4. April 2010, 19:08
von niels
Bei den Osterfeierlichkeiten am Vatikan sprach ein hohes Mitglied es katholischen Kirche öffentlich zum Papst Ratzinger: er soll sich doch "von dem unbedeutenden Geschwätz" nicht beeinflussen lassen.

Damit zeigt die katholische Kirche einmal mehr, welche Wertschätzung sie ihren Nächsten - nämlich ihren eigenen Mitgliedern oder "Schäfchen" - vor allem den bisherigen Opfern sexueller Übergriffe von Kirchenbeamten / -oberhäuptern (oder deren wissentliche Duldung) entgegenzubringen hat - nämlich gar keine...

Wer heute behauptet, die Kirche sei im Mittelalter - ja selbst noch in den 60ern und 70ern - ein "Opfer" der Gesellschaft außerhalb der Kirche bzw. deren "Sexualisierung" oder "Verrohung", der hat wohl nicht mitbekommen, das spätestens heute derartige Vorfälle für kriminell und menschenverachtend gesehen werden (damals übrigens auch schon, auch wenn "nur" Gewalt - wohl auch Dank der Kirche - immer noch für richtig und wichtig erachtet, praktiziert wie kommuniziert wurde).

Wie immer scheint die Kirche der Zeit nicht nur Generationen hinterher, sondern auch den Wertevorstellungen einer modernen Gesellschaft. Ich denke damit hat diese Institution neben ihrer Integrität (die sie wohl nie hatte) auch den letzten Rest ihrer Reputation bei den letzten vernünftigen Christen verloren.

Bin mal gespannt, welche Ausrede uns morgen - nach der nächsten Welle der Entrüstung weltweit - seitens des Vatikans entgegenweht. Irgendwas wird sich Ratzinger ja wohl einfallen lassen, wenn er nicht noch vor seinem Lebensende abtreten will / muß (oder alternativ als Papst in die Geschichte eingehen will, der die Kirche endgültig vor'n Baum fährt).

Einfach nur rotzfrech...

Unter den Talaren;
Muff von tausend Jahren"